- Streit und Machtkampf verbrauchen Energie und schwächen uns körperlich und seelisch. Die so genannte Streitwolke macht ein mieses Gefühl – oft in der Magengrube – und ich nehme es wahr.
- Streitigkeiten und Kämpfe ändern weder etwas an der Beziehung, noch im Innern der Person.
- Deshalb ist es wichtig, Formen des Umgangs zu finden, die ein win-win -Ergebnis zur Folge haben, wo also beide Parteien das Gefühl haben, nicht als Verlierer aus dem Gespräch hervorzugehen.
- Wenn der Eine aber nur sticheln will, kein ernsthafter Austausch oder respektvoller Umgang in Gang kommt, sollte das Ende des Gesprächs angekündigt werden mit evtl. diesen Worten: „Ich stelle fest, dass wir nur gegeneinander streiten, anstatt miteinander zu reden. Deshalb verschieben wir das Gespräch besser auf einen späteren Termin. Oder wie siehst du das?“ (vielleicht kriegt sich Ihr Gesprächspartner ja noch ein!)
- Oder den anderen mitten in seinem (aggressiven) Wortschwall unterbrechen: „Ich muss jetzt das Gespräch leider sofort abbrechen, ich erwarte einen dringenden Anruf. Tut mir leid.“ Entfernen Sie sich aus der Situation oder beenden Sie das Telefonat.
- Bei plötzlichen aggressiven Angriffen: „Ich merke, dass du sehr wütend/ sauer bist. Was genau macht dich so sauer? Was können wir tun, das Problem für alle Beteiligten gut zu lösen? Was schlägst du vor? Was kann ich tun?“
- Oder, bei Beleidigungen/Anschuldigungen: „Das verschlägt mir jetzt fast die Sprache! Ich empfinde das schon als sehr boshaft von dir!“ Durchatmen; abwarten, was der andere sagt – geht es weiter mit den Angriffen, verlassen Sie den Raum (ohne Türknallen).
- Meistens geht es um Verteidigung von etwas, das mir wichtig ist. Ich rechtfertige mich, anstatt vernünftige Argumente bereit zu haben.
- Das bedeutet, dass ich mir in aller Ruhe zu Streitthemen Argumente aufschreibe, die ich dann parat habe, wenn es darauf ankommt.
- Immer bei seinen eigenen Bedürfnissen bleiben: „Mir ist aufgefallen, dass …“ „Ich hätte gern, dass …“ „Ich wünsche mir, dass …“ – keine Vorwürfe oder Anschuldigungen, keine Bewertungen des Verhaltens des anderen.
- Anstatt zurückzuschlagen, versuche herauszufinden, worum es dem anderen eigentlich geht: „Du sagst mir meistens, was ich tun soll…was ist eigentlich dein Bedürfnis dabei?“
- Mitgefühl zeigen, wenn die Stimmung das zulässt – die Stimmung des anderen deuten und angemessen reagieren.
- Fragen stellen:
•Weshalb hast du dieses oder jenes gesagt/getan?
•Welche Reaktion wünschst du dir?
•Wo liegt genau die Ursache für dein Problem?
•Was genau ist das Problem?
•Was genau stört dich?
•Was ist der Grund für dein Verhalten mir gegenüber? (Auf Sachlichkeit beim
anderen achten! Selbst sachlich bleiben, Spannungen aushalten, sich nicht
provozieren lassen, einfach zuhören und evtl. mit zwei Wörtern antworten: aha, ach
so, na ja)
•Zauberfrage: Ist alles in Ordnung bei dir? Kann ich dir irgendwie helfen?
•Was können wir beide tun, damit es uns allen besser geht?
•Wie geht es dir eigentlich dabei, wenn wir so miteinander streiten? Mir geht es damit nicht so gut.
•Ich verstehe nicht ganz, was du möchtest. Kannst du mir das bitte nochmal genauer sagen?
•Willst du recht haben oder zufrieden aus diesem Gespräch herausgehen? Wenn du recht haben willst, kann ich nicht weiter zuhören!
•Ich bin unsicher, was bei dir gerade passiert – ich möchte das gern verstehen.
- Mit gutem Beispiel vorangehen: Bitten anstatt fordern, freundlich (weich in der Stimme) bleiben, sich selbst ein wenig öffnen mit evtl. diesen Worten: „Weißt du, ich kann mit deinen Reaktionen/ Anschuldigungen etc. schlecht umgehen.“
- Auf aggressive Äußerungen verzichten, die den anderen nur wütend machen: Z.B. „Kommt nicht infrage! Was weißt du schon…, Ich weiß, du weißt alles besser…, Nicht in diesem Ton…, Ich habe dir das schon zigmal gesagt…, Du kannst einfach nicht zuhören“.
- Geben Sie dem anderen zu verstehen, dass Sie seine Meinung/ Ansicht zur Kenntnis genommen haben, indem sie es mit Ihren Worten wiederholen: „Du bist also der Ansicht, dass…“Danach wiederholen Sie Ihren Standpunkt oder bringen ein neues Argument. Ist das Thema aus Ihrer Sicht verhandelbar, kann man sich sogar auf einen Kompromiss einigen.
- Zeigen Sie dem anderen in weniger wichtigen Punkten Entgegenkommen und Kompromissbereitschaft, wenn Sie Ihr Ziel durchsetzen wollen. Bleiben Sie hart in der Sache, wenn es um etwas geht, was Ihnen wichtig ist – dabei freundlich bleiben.
- Lassen Sie sich nicht das Wort im Mund rumdrehen, grenzen Sie sich ab: „Das habe ich so nicht gesagt, das hast du wahrscheinlich falsch verstanden. Ich sage es jetzt noch einmal…“
- Haben Sie keine Zeit (Lust etc.) für ein Gespräch oder kommt es ohne Vorbereitung, verschieben Sie es freundlich auf später. Machen Sie einen Terminvorschlag. Lassen Sie sich nicht verwickeln, sondern wiederholen, dass Sie im Moment keine Zeit haben – ohne Begründung.
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