GFK= gewaltfreie Kommunikation.
Das Konzept stammt von Marshall Rosenberg (promovierter Psychologe, international anerkannter Friedens- und Konfliktmediator).
GFK ermöglicht den Menschen so miteinander umzugehen, dass man einander besser versteht und auch unter schwierigen Umständen menschlich bleibt. Der Kommunikationsfluss ist
-friedlich
– von Wertschätzung und Gleichwertigkeit geprägt,
– schmerzhafte Kommunikation – durch Wortwahl, Stimme – wird vermieden.
Worte und deren Bedeutung und die Art und Weise unseres Sprechens spielen oft eine entscheidende Rolle für das Gelingen eines guten Miteinanders. Jeder weiß, wie Worte verletzen können, wie sich Nichtachtung durch Mimik, Gestik oder auch Körperhaltung ausdrücken kann.
GFK ist nicht nur eine Technik, sondern eine Grundhaltung, deren Fundament die Bereitschaft und die Fähigkeit zur wertungsfreien Wahrnehmung bilden:
- Durch nach innen gerichteter Aufmerksamkeit beim Zuhören – „Was empfinde ich in dieser Situation? Wie erlebe ich das Verhalten des/ der anderen? Wie reagiere ich emotional und auch körperlich auf das Geschehen?“ – und
- durch nach außen gerichteter Aufmerksamkeit – auf den Einzelnen, wie auch auf Teammitglieder und Teamumwelt. Dabei läuft die Beobachtung nur über meine Sinne, meine Wahrnehmung: hören, fühlen, sehen und vielleicht sogar schmecken.
Durch intensives Zuhören nach innen und außen werden die Wertschätzung, die Aufmerksamkeit und die Einfühlung gefördert, so dass man nach einiger Zeit des Praktizierens wirklich das sagt, was man denkt und dass das auch beim anderen so ankommt, dass er mich versteht.
Gewaltfrei zu kommunizieren bedeutet aber nicht nur, keine körperliche Gewalt anzuwenden, sondern sich seiner eigenen Sprache, seiner Wortwahl und deren Bedeutung bewusst zu werden. Die Idee, die dahintersteckt ist, selbst unter schwierigen Umständen menschlich und sozial verträglich zu bleiben.
Es geht u.a. darum, sich nicht verletzend (in Worten, Mimik, Gestik, Körperhaltung), dabei jedoch klar und deutlich auszudrücken und gleichzeitig anderen Menschen respektvolle und einfühlsame Aufmerksamkeit zu schenken. Wenn ich den anderen Menschen als mir gleichwertig sehe, kann Vertrauen entstehen – Grundlage jeglicher „guter“ Kommunikation.
Man sollte immer im Blick haben, schmerzhafte Kommunikation zu verhindern. Die Rolle, die ich habe (z.B. Chef, Mutter, Freundin, Kollege) verlangt entsprechendes Rollenverhalten und Klarheit. Auf der anderen Ebene stehe ich immer einem „Menschen“ gegenüber, mit dem ich mich gleichwertig in Wort, Mimik, Gestik und Verhalten austausche! Wir sind uns der Macht unserer Sprache, also unserer Worte und deren Bedeutung meist nicht bewusst, dabei spielt die Art und Weise unseres Sprechens eine entscheidende Rolle bei unserer Fähigkeit, empathisch, offen und zugewandt zu bleiben.
Der Anfang der GfK ist, Verantwortung für sein eigenes Handeln zu übernehmen und sich bewusst zu machen, dass jeder die Wahl hat, etwas zu tun oder nicht zu tun.
GfK: 4 Schritte zum Ziel
1. Schritt: Die Beobachtung – sie läuft nur über meine Sinne und die meines Gegenübers ab; es findet keine Bewertung oder Interpretation statt.
Wenn ich sehe/ höre/ erlebe…Wenn du siehst/ hörst/ wahrnimmst…
2. Schritt: Das Gefühl – hier wird unterschieden zwischen Gefühlen, die von Herzen kommen und Gedanken, die in unserem Kopf entstehen. Anschließend wird eine Vermutung über das Gefühl des Gegenübers aufgestellt.
…dann fühle ich mich…/ fühlst du dich dann…?/ bist du dann…?
3. Schritt: Das Bedürfnis – auch hier wird eine Unterscheidung zwischen Wunsch und Bedürfnis gemacht und dann versucht herauszufinden, was das unerfüllte Bedürfnis meines Gegenübers sein könnte. Bedürfnisse enthalten keine Wertung über Menschen und deren Handeln.
…weil ich … brauche/… weil du… brauchst? /weil ich das Bedürfnis nach…habe/…weil du das Bedürfnis nach … hast?
4. Schritt: Die Bitte – hier findet die Trennung zwischen Bitte und Forderung statt, um die positive und konkret machbare Bitte des Gegenübers herauszufinden. Dabei macht unsere Bitte deutlich, was wir möchten, dass der andere Mensch tut, dass unser Bedürfnis erfüllt wird.
Deshalb bitte ich dich, …/ Und möchtest du gerne …? / Deshalb hätte ich gerne, dass… / Hättest du jetzt gerne, dass…?
Entscheidend ist in jeder Situation, dass mir klar ist, wie ich mich fühle und wie der andere sich fühlt.
Die Entscheidung für gewaltfreie Kommunikation ist lebensbereichernd und sorgt für die Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen. Es geht darum, die Fähigkeiten zu entwickeln, die die Bedürfnisse aller im Blick haben.
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