Seit ich denken kann, habe ich mir oftmals gewünscht, mir wichtig erscheinende oder interessante Menschen des öffentlichen Lebens kennen zu lernen oder gar einen Tag an der Seite solch einer Persönlichkeit verbringen zu dürfen. Viele sind es nicht. Es waren und sind vor allem Menschen, die etwas bewegen oder bewegten und mich in ihren Bann zogen – manche sind leider nicht mehr unter uns, so auch Leonard Cohen.
Ist es Neugier? Sind diese Menschen Idole für mich? Entsprechen sie einem Ideal? Ist es mein ausgeprägtes Interesse am Mitmenschen? Sind sie Vorbilder? Ich kann das nicht beantworten, denn in der Reihe der Persönlichkeiten spiegeln sich auch meine ureigenen Interessen wider und entsprechen manchmal dem Zeitgeist: Als Kind verehrte ich z.B. Dr. Albert Schweitzer, der ein Krankenhaus in Lambarene im Urwald baute. Für mich war dieser Arzt ein Pazifist und Menschenfreund und mir schwebte vor, ihm später einmal bei der ärztlichen Versorgung der Kranken, vor allem der Kinder, zu helfen. Kindliches Mitgefühl, das unbekannte Afrika, die großartige Tierwelt, Vertrauen zu diesem Arzt, auch einen Beitrag leisten wollen – das waren damals sicherlich meine Motive. Zu einem Kontakt kam es nie.
Im Laufe der Zeit kamen andere Personen dazu: Lehrer, Musiker, Künstler – z.B. Karl Lagerfeld, Sportler – z.B. Michael Groß, Wissenschaftler, Forscher, Politiker, Ärzte und Philosophen – z.B. Dr.med. et phil. Josef Rattner, Schriftsteller und Journalisten, z.B. Peter Scholl-Latour. Sie stehen oder standen vielleicht nicht immer im „Rampenlicht“, aber das ist auch nicht notwendig, denn sie wirken und bewirken durch ihr Tun. Mich fasziniert und berührt ihr Werdegang, ihre immense Tatkraft, ihr Charisma, ihre Kreativität und ihr Blick auf uns Mitmenschen. Und der oft selbstlose Einsatz für eine bessere Welt.
Im Zusammenhang mit meinem Thema hätte ich mir für die diesjährige Bambi-Verleihung gewünscht, dass der „Integrations- Bambi“, den der deutsche Fußballtrainer Joachim Löw erhielt, zur Folge hätte, dass die sehr gut verdienenden Fußballeliten nur ein Prozent ihres Jahreseinkommens für die Integration investieren würden. Das könnte z.B. für die Einrichtung von SOS- Flüchtlingsdörfern sein, entsprechend den SOS-Kinderdörfern, in denen dann Flüchtlinge leben und betreut würden. Außerdem könnten ganz persönliche Patenschaften für die Kinder in diesen Dörfern durch einzelne Fußballer, Manager oder Trainer etc. eingegangen werden, wobei Förderung durch Bildung und Sport Priorität haben sollte.
Ich würde meine Wunsch-Kennenlernen-Liste sofort erweitern.
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