„Glücklichsein“ heißt das Buch, welches mein Freund Manfred Kranz geschrieben und 2007 veröffentlicht hat. In diesem Buch spürt er nach Glückspfaden, liest Glückssplitter auf und empfindet Glücksmomente nach. Auch mich hatte er damals gefragt, was für mich Glück bedeutet.
Glück ist ein besonderes Gefühl, war meine spontane Antwort und, dass man größtenteils auch seines eigenen Glückes Schmied sei. Dann erzählte ich ihm drei Momente meines Lebens, in denen ich für eine Zeitlang das Glück so stark gefühlt habe, dass es mich zum inneren Jubeln brachte. Dieses kostbare Gefühl wollte ich mir aufbewahren – für dunklere Stunden. Wenn ich heute an diese Momente denke, wird mir immer noch – und das nach Jahrzehnten – warm ums Herz.
Später habe ich mir noch oft Gedanken über „das Glück“ gemacht, zumal das Glück selbst zur Pflichtaufgabe in heutigen Zeiten geworden ist. Nach wie vor bin ich der Meinung, dass Glück weder geplant, noch endlos wiederholt werden kann. Wer zu sehr nach dem Glück strebt, wird immer wieder enttäuscht werden, denn die Erwartungen – auch an andere – sind dabei zu groß.
Der perfektionistische Blick auf uns selbst, der uns in die Selbstoptimierung treibt, die überhöhten Erwartungen an unsere Mitmenschen, die uns das Glück bereiten sollen, das ziellose Bauen von Luftschlössern und die oberflächliche Vermarktung von Glück, die „Herzchen-Industrie“, die immer mit Forderungen und Anweisungen einher geht, verursachen Stress und entfernen uns immer mehr vom Glück.
Öfter mal innehalten, der Natur lauschen, die Perspektive wechseln, Belastendes loslassen, für andere da sein, sich selbst bejahen und immer wieder mal von Herzen lachen – daraus kann eine größere Zufriedenheit erwachsen – die Mutter des kleinen Glücks.
Dez 28
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